Die Natur bietet uns wertvolle Geschenke an, die weit wirkungsvoller sind, als jene Produkte die wir kaufen, die der Verarbeitung und Denaturierung unterliegen. Wertvolle Inhaltsstoffe der Pflanzen sind in vielen Produkten in gezüchteter Form und oft nur in geringen Mengen vertreten, auch wenn uns die Werbung der Produkte oft vom Gegenteil überzeuten möchte.
Ich möchte ein paar Pflanzen ins Gedächtnis rufen, die üppig vorhanden, leicht zu sammeln und in ihrer wilden Urkraft vorhanden sind. Darüber hinaus empfehle ich noch ein paar weitere Entgiftungsrezepte.
- Der Löwenzahn - Es gibt ihn rund ums Jahr. Jetzt, im November, vor den Gefriertemperaturen können wir sowohl die Blätter, als auch die Wurzeln sammeln. Der Löwenzahn wurzelt tief und es empfiehlt sich die Wurzeln auszugraben. Die Wurzeln enthalten viel Innulin, was eine Leibspeise der für uns zuträglichen Darmflorabakterien bedeutet. Die Wurzeln und auch die Blätter sind Ballaststoffreich und enthalten Bitterstoffe, die Leber- und Galleproduktion anregen. Die Wurzeln kann man im Backofen dörren, kleinschneiden und als Tee verwenden. Mann kann die Wurzeln auch in der Pfanne dörren, indem man sie bei mäßiger Hitze in Bewegung hält. Dabei entsteht ein würziges Aroma, aber sie sollten nicht verbrennen. Danach kann man die Wurzeln mahlen und als Kaffee-Ersatz verwenden. Mann kann Wurzeln und Blätter des Löwenzahns aber auch einfach waschen, kleinschneiden und als Salat mit anderen Salatblättern verwenden. Besonders lecker ist es auch die grünen Blätter mit Rettisch und einem Apfel anzurichten. Ein echter Cocktail aus viel Kalium, Vit.C und Chlorophyll.
- Die Brennessel - Man findet sie fast überall und sie ist die Detoxpflanze schlechthin. Für den Brennesselltee sollte man die jungen Triebe im Frühjahr / Sommer sammeln, waschen und trocknen und die getrockneten Blätter in einer Teedose oder einem Einmachglas aufbewahren. Man sollte den Brennessel möglichst dort sammeln, wo er wenig Abgasen oder Düngemitteln ausgesetzt ist. Wenn möglich aus dem eigenen Garten, oder vom Waldesrand. Es empfiehlt sich den Brennesseln vor der Blüte zurück zu schneiden, damit neue, junge Triebe wachsen können. Auch jetzt im November kann man seine Blätter noch sammeln, um damit einen leckeren grünen Smoothie herzustellen. Ich mixe eine Handvoll junger Brennesselblätter gern mit 1 Eßl. getrockneter und über Nacht in 0,25 l Wasser eingeweichter Brennesselsamen, einem kleinen Apfel, einer halben Avocado und Flohsamen-schaalen. Man kann dem Ganzen auch 1-2 Stangen Sellerie beifügen.
- Wermut - Es ist zu spät den Wermut jetzt zu sammeln, aber es ist eine wunderbare immunmodulierende Pflanzen. Einjährige Pflanzensamen kann man über das Internet bestellen und jetzt oder im Frühjahr im Garten aussähen. Generell gesehen ist unsere Nahrung arm an Bitterstoffen. Die Bitterstoffe werden förmlich aus den Pflanzen heraus gezüchtet und das schwächt die wichtige Funktion von Leber, Galle und Pankreas und deren Enzymproduktion. Wenn wir aber nicht genügend Enzyme haben um unsere Lebensmittel zu verdauen führt das zwangsläufig zu Verdauungsstörungen, vermehrten Blähungen und Flatulenzen. Es ist nicht nur unangenehm und erschwert einen erholsamen Schlaf, sondern schwächt unsere Immunabwehr, macht uns müde, erschöpft und anfällig für jedwede Erkrankung. Sehr zu empfehlen ist der Arthemisa Annua Tee, aber mein persönlicher Favorit ist der Heilpflanzentee Wermut von Sidroga.
- Birke & basische Bäder - Die grünen Blätter der Birke eignen sich wunderbar als diuretischer Tee, aber jetzt im November sind die Blätter schon gelb, deshalb sollte man, wenn man die Blätter nicht bereits im Juni gesammelt und getrocknet hat, den Tee in der Apotheke besorgen. Was sich aber gut sammeln und verwenden läst sind Birkenzweige mit grün-gelben Blättern. Die Blätter und Zweige enthalten Flavenoide, ätherische Öle und Gerbstoffe, die u.a. desinfizierend und reinigend wirken wenn man sie in Zusammenhang mit einem halbstündigen oder länger andauerndem Basenbad verwendet. Die Entgiftung erfolgt in dem Fall über die Haut. Die Zweige und Blätter setzt man in einem alten Topf mit Wasser auf und läßt das Ganze 20 Minuten köcheln. Danach gießt man diesen Sud ins Basenbad (z.B. von Jentschura). Das Basenbad hat einen pH von 8,5, während die Haut einen pH von etwa. 5,5 hat. Wenn man es sich mit Kerzenlicht, Musik oder einer schönen Lektüre längere Zeit im Basenbad bei moderaten Temperaturen gemütlich macht, sorgen osmotische Kräfte dafür dass Stoffwechselendprodukte über die Haut ins Wasser abgegeben und damit der Körper wunderbar entgiftet wird. Die Haut erhält einen seidig weichen Glanz und manche Hautunreinheiten , kleinere Verletzungen oder Schrunden verschwinden ganz von selbst.
- Yogische Vollatmung - Geh in die Natur und nimm das helle Licht, die Frische der Luft, die Weite des Himmels, das ständig wechselnde Spiel der Wolken, oder das Grün von Wiesen und Wälder mit all Deinen Sinnen wahr. Atme vollständig ein und verweile einen Moment in der Atempause, dann atme vollständig aus, zieh Deine Bauchdecke nach Innen und Oben und laß den Atem in die Atempause ausklingen. Wiederhole diese Vollatmung einige Male und spüre wie einatmend sich dein Zwerchfell nach unten ausdehnt, deine inneren Organe sanft komprimiert und sich deine Bauchdecke nach außen wölbt, während ausatmend sich der Vorgang umkehrt. Dein Zwerchfell wölbt sich nach oben, die Lunge wird komprimiert, während die inneren Organe zurück wandern. Spüre wie diese Vollatmung Deine inneren Organe sanft massiert und du über die Lunge bewusst entgiftest und Dein System entlastest.
- Gönn Dir Zeiten der Muße und genügend Schlaf - kurz gesagt, gönn Deinem Körper die Zeit der Regeneration, des Tun im Nichtstun. Dein Körper möchte entgiften, möchte heilen, möchte gesund sein. Gib ihm die Zeit um seine Arbeit zu tun.
- Zungenreinigung - Reinige und entgifte Deine Zunge täglich mit einem Zungenschaber morgends und abends.
- Nasenreinigung - Es gibt Nasenkännchen mit denen Du die kleinen Filterhärchen der Nasengänge reinigen kannst. Gib in diese Nasenkännchen einen halben Teelöffel Basensalz und lass das Wasser durch das eine Nasenloch ein- und durch das andere Nasenloch ausfließen. Diese Reinigung wirkt sich auch klärend auf die Nebenhöhlen aus.
- Wenn Du diese Reinigungspraktiken und ein paar sanfte tägliche Yoga- und Meditationsübungen praktizierst, reinigst Du Dich sowohl körperlich, als auch mental. Du kannst Kraft schöpfen mit und durch die Natur und mit Kraft und Zuversicht durch die Widrigkeiten der Coronakrise gehen.