Liebe Kunden, liebe Yogis, liebe Meditationsrunde,
unsere regelmäßigen Meditationen, Yogastunden auf der Matte, Massagen und Massagekurse fallen auf Grund der Corona Krise aus. Auch das öffentliche Leben, die Wirtschaft, der Kontakt zu Freunden und Familie wird immer weiter runter gedrosselt und in Teilen Deutschlands und im Ausland wurden Ausgangssperren bereits verhängt. Manche von uns trifft es sehr hart, gesundheitlich, wirtschaftlich oder psychisch.
Panik greift um sich, schnell sieht man nur noch was alles den Bach runter geht, oder gehen könnte, aber davon will ich hier nicht schreiben.
Ich möchte über einen anderen Weg des Yoga
schreiben, über Bhakti Yoga, den Weg der Hingabe und wie Corona uns die Chance gibt, inne zu halten und diesen Weg einzuschlagen. Wir können uns wehren, uns beklagen und in inneren Widerstand
gehen in das was gerade vor sich geht, aber das ändert nichts an dem was in der Welt gerade geschieht. Im Gegenteil, es sorgt dafür dass es uns noch schlechter geht und wir mehr als nötig leiden
müssen. Damit meine ich nicht dass wir passiv zusehen sollen, wie Menschen streben, das eigene Geschäft zu Grunde geht,... Wir können, wenn uns die Krise existentiell bedroht, natürlich Hilfe
annehmen und sollen uns um die Schwachen, Kranken und Geschädigten kümmern. Was ich meine ist dass wir innerlich in eine Haltung gehen können, wo wir das Geschehen annehmen und den Affengeist zur
Ruhe kommen lassen. Viele von uns haben jetzt besonders viel Zeit ihr Leben zu entschleunigen, Stille Zeiten einzulegen und zu mehr innerer Gelassenheit zu finden, aus der heraus sich neue
Möglichkeiten eröffnen Probleme zu lösen.
Wenn wir etwas ganz besonders lieben, dann wollen wir es nicht loslassen, wir halten an diesem beglückenden Weg, Ereignis, Mensch oder Wesen fest und wenn wir es verloren haben sind wir ständig auf der Suche danach. Wir leiden oft jahrelang, weil wir nicht bereit sind uns der Entwicklung in unserem Leben hinzugeben. Genauso können wir auch leiden, wenn wir uns gegen eine "negative Entwicklung", in unserem Leben wehren und ständig dagegen ankämpfen, anstelle uns führen und leiten zu lassen und in diese inneren Offenheit neue Wege zu gehen finden. Das meine ich, wenn ich von Widerstand rede, also entweder an etwas besonders festhalten, oder etwas vehement ablehnen.
Im Bhakti Yoga gibt es 5 Bhavas, die wir kultivieren können, um ein Leben voller Hingabe zu leben:
Shanti Bhava: Habe eine Grundstimmung von Friedfertigkeit, Gelassenheit und Mitgefühl zu allen Wesen. In jedem wohnt das Göttliche.
Dasya Bhava: Mache es dir zum besonderen Vorsatz zu dienen, etwas Gutes zu bewirken, dich einzusetzen für eine bessere Welt. Tue dies aber nicht mit der Vorstellung, dass alles an dir hängt oder dass du besser sein musst als andere, sondern mit Demut und dem Geist des Dienens. Du musst nicht alles können. Als Einzelner bist du begrenzt, aber unter Dienenden Gottes ist jeder einzelne wichtig und ein Teil des großen Ganzen.
Sakhya Bhava, freundschaftliche Liebe: Kultiviere das Gefühl der Freundschaft mit den Menschen, mit denen du im Alltag zu tun hast. Kultiviere Herzensverbindung, höre anderen zu, teile deine schönen und weniger schönen Erfahrungen. Gute Freunde zu haben ist sehr hilfreich um in inneren Frieden zu finden. Nutze in Zeiten des Corona das Telefon, Internet oder Briefe um in Verbindung mit Deinen Lieben zu sein, wenn persönlicher Kontakt nicht möglich ist.
Vatsalya Bhava, verwandschaftliche Liebe: Wir sind alle Kinder der einen Erde. Wir sind alle Geschwister und Kinder Gottes. Bei aller Sorge um den Planeten, um Klima und Frieden: Letzlich können wir nicht tiefer fallen als in den göttlichen Grund.
Madhurya Bhava, leidenschaftliche Liebe: Gelassenheit und Friedfertigkeit sind wichtig, aber leidenschaftlich für etwas brennen, leidenschaftlich nach Gott streben, intensiv lieben, dienen und sein Herz berühren lassen - das macht das Leben wirklich besonders. Ja, und wenn man leidenschaftlich sich für etwas einsetzt, wird man auch leiden. Es ist es aber wert. Wenn man diese Leidenschaft vom ich zum Du auf Gott richtet, werden wir irgendwann in ihm aufgehen.
Für manche von uns und auch global gesehen wird
Corona unser Leben sehr verändern, aber ich bin fest davon überzeugt dass auch diese Krise neue Möglichkeiten in sich birgt. Sowohl für den Einzelnen, als auch damit wie die Länder untereinander
in Zukunft fähig sind Lösungen zu finden. Ich bin kein Zukunftsforscher und habe keine Ahnung was an neuen Möglichkeiten auf uns zu kommt, aber ich denke dass es sehr hilfreich ist wenn wir diese
innere Haltung der Hingabe kultivieren, nicht in Panik verfallen und ein Vertrauen entwickeln in kreative Lösungen der Krise die uns umgibt. In diesem Sinne: Liebe - Diene - Meditiere
Lass Dich fallen, gib nach, komm in diese innere Haltung hinein und das Universum wird sich vor Dir entfalten auf eine Art und Weise wie Du es Dir selbst nicht hättest träumen können. Du bist der Schöpfer Deines Lebens und Deiner Möglichkeiten. Beschränke Dich nicht unnötig selbst. Deine Gedanken und Gefühle treten in Resonanz mit den unendlichen Möglichkeiten die das Universum für Dich bereithält. Das ist gemeint mit Tat Twam Asi - Sein, Wissen, Glückseligkeit / Dein wahres Sein ist göttlicher Natur. Wenn Du aber festhälst an einem bestimmten, Gedanken oder Gefühl, indem Du in inneren Widerstand trittst mit dem was ist dadurch dass Du im inneren Kopfkino gefangen bleibst und das Rauschen und Plappern der Stimme in Dir einfach nicht ruhig werden will. Wenn Du einen Menschen, ein Erlebnis, eine Entwicklung unbedingt haben willst, oder etwas ganz aus Deinem Leben verbannen möchtest, um Schmerz und Leiden zu verhindern, indem Du Dich dagegen wehrst, dann blockierst Du den Fluss und die Shakti in Dir. Wenn Du hingegen ins Vetrauen kommst, in die göttliche Führung von dem was ist, dann kann diese immense Kraft unaufhörlich in Dir fließen und Dich zu ungeahnten Möglichkeiten und Höhen führen. Es ist wie Fliegen,... dein Leben wird leicht und losgelöst und Du kannst mit voller Kraft in den göttlichen Plan eintreten. Yoga lehrt uns das Lösen dieser inneren Blockaden, sich befreien von der eigenen Hürde die uns davon abhält glücklich und frei zu sein, wie wir es bereits sind.